Was kosten die ersten Monate in Paraguay, wenn man in das Land auswandert?

Bei der Planung für eine Auswanderung in ein fremdes Land sind die Kosten wohl der größte Unsicherheitsfaktor.
Was kommt auf mich zu? Was muss ich schon am Anfang investieren? Soll ich mein Hab und Gut in einem Container mitnehmen oder Alles verkaufen und das Benötigte vor Ort kaufen?

Hier listen wir unsere Kosten in ersten Monaten in Paraguay auf.

Zuerst möchten wir euch darauf hinweisen, dass es sich um sehr subjektive Kosten handelt. Jeder gestaltet seinen Alltag unterschiedlich, die Bedürfnisse und Geschmäcker sind verschieden. Jeder richtet seinen Schwerpunkt unterschiedlich aus.

Unsere Grundlage:
1. Ein Grundstück an einer unbefestigten Landstraße ohne oder mit sehr schlechtem Internetempfang.
Bis zum nächsten Ort – 15 Minuten bei 30-40km/h
2. Strom und Wasser liegen an
3. Grundstück ist bereits mit vielerlei Bäumen, Sträuchern und Gräsern bewachsen
4. Sandiger Boden
5. Nachbarn, auch deutschsprachig, in der Nähe
6. Busanbindung vorhanden
7. Ein Düdo zum Ausbau als Tinyhouse vorhanden
8. Ein Reisemobil, ein Bremer, als Auto für die ersten Tage, oder Wochen vorhanden. Alle Infos, wie wir unsere Vans verschifft haben, findet ihr hier.
9. Gute Grundbasis an deutschem  und Haushaltsgegenständen vorhanden.
10. Spanisch eher 5%
11. Noch keine Ambitionen auf ein Business in Paraguay, da wir gute Jobs noch in Europa haben und pendeln werden.

Vorhaben:
1. Eine Bodenplatte für die zukünftige KFZ-Werkstatthalle bauen
2. Aus dem Mercedes-van eine Behausung bauen
3. Eine dauerhafte Sanitäranlage schaffen
4. Internetempfang sicherstellen
5. Ordentliche Einfahrt aufs Gelände ermöglichen
6. Grundstück kultivieren
7. Kontakte knüpfen
8. Integration starten

Die ersten zwei Monate – Akklimatisierung, Bauen, Auto kaufen

Im vorigen Beitrag haben wir unseren ersten zwei Monaten schon geschildert, hier kannst du es noch mal nachlesen.

Eine To Do Liste verschafft Übersicht und Klarheit

was ist uns am wichtigsten und in welcher Reihenfolge wollen wir vorgehen?

1. SIM Karte
2. Ein Auto – da der Dicke auf Dauer einfach zu groß und etwas reparaturbedürftig ist, ist das für uns das wichtigste Mittel für alle Erledigungen und Kontaktpflege.
3. Strom und Wasser anmelden
4. Bodenplatte – Unser zukünftiges zu Hause soll sicher und trocken noch einige Jahre hier stehen und alle paar Monate auf uns warten, wenn wir  von Projekten in Europa zurückkehren. Daher ist ein sicherer Halt (in diesem Fall die Bodenplatte) und trockener Kopf (das Dach über dem Tinyhouse) so wichtig.
5. Carport – letztes Jahr hat unser Sternchen während einiger Stürme ganz schon was abbekommen. Hagel, orkanstarker Wind haben dem Düdo zugesetzt, auch mehrere Mäuse und ein Ameisenvolk haben sich breit gemacht – das soll nicht noch mal passieren. Deshalb soll ein Carport für unseren Tinyhouse her.
6. Sprache – bereits während unserer Reisen haben wir einige spanische Vokabeln aufgeschnappt, doch natürlich reicht es für eine vernünftige Konversation nicht aus. Eine Art Sprachschulen, so wie in Deutschland, gibt es wohl nur in der Hauptstadt Asuncion, hier auf dem Land muss man sich, falls gewünscht, um einen Privatlehrer bemühen und das haben wir auch vor.
7. Kontakte – wir sind gesellige Menschen und mögen es, am großen Tisch mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen zu sitzen und sich auszutauschen. Zufälligerweise sind unsere Nachbarn auch Deutsche und daher war die erste Kontaktaufnahme auch nicht allzu schwer. Unsere Landsleute waren auch sofort sehr hilfsbereit und haben uns nicht nur einen tollen Tipp für guten Wein und gute Wurst gegeben, sondern auch die wichtigsten Anlaufpunkte genannt und die dringendsten Fragen beantwortet. Wir sind sehr froh, dass der Zufall unser Leben dadurch hier etwas erleichtert hat!
Ein Tipp am Rande: falls ihr nicht so ein Glück haben solltet, deutschsprachige Nachbarn zu haben – schaut bei FB-Gruppen oder Foren für Auswanderer vorbei und macht ein Aufruf zu einem Käffchen oder Bierchen. Es gibt auch unglaublich viele deutsche, österreichische und schweizer Gastronomen in Paraguay. In den Gaststätten gibt es oft Kartenspiel-, Fußballabende oder einen Stammtisch, geht ruhig rein und fragt den Wirt, unsere Landleute waren bis jetzt immer sehr nett und hilfsbereit!
8. Der Rest und unerwartete Dinge kommen von alleine – wir haben nur eine begrenzte Zeit in Paraguay bis zu unserem nächsten Job-Projekt im kommenden Jahr, daher wollen wir unsere Prioritätenliste mal nicht zu lang ausfallen lassen, denn „ Erstens kommt alles anders und als zweitens als man denkt“ 🙂

Nun kommen wir zu den Kosten

Aus weiter oben erstellten Listen haben sich folgende Ausgaben für zwei Monate für zwei Personen ergeben

ArtEuro
Technik
Auto6000
Autoanmeldung75
Autoteile495
Autoreifen 4x340
Steuern22
Bau
Bodenplatte 8x6m3400
Baumaterial Carport1000
Schweißgerät200
Farbe, Lacke u.ä.144
Tinyhouse
Holzwandverkleidung113
Fenster120
Baumaterial 96
Nebenkosten
Strom47.63
Wasser (Tiefbrunnen)5.95
Kommunikation
SIM Kartekostenlos
Aufladen87
Alltag, Haushalt
Gasflasche 13kg55
Auffüllen16
Gasherd80
Einkäufe Supermarkt600
Akku Lampen40
Hunde
freiwillige Spende50
Tierarzt, Tabletten gegen Parasiten 90
TOTAL13076.58

Alle Kosten sind individuell

Wir hoffen dass unsere Auflistung euch zur Orientierung nützlich sein wird.
Selbstverständlich ist es möglich ein günstigeres Auto zu kaufen ,weniger Strom zu verbrauchen, oder weniger im Internet rum zu surfen, jeder kann und wird da seine ganz persönliche Erfahrungen sammeln – das sind unsere.

Habt ihr noch Fragen? Ist etwas unklar? Schriebt uns an, wir werden euch schnell möglichst antworten….. so schnell wie unser Internet es in dem Moment erlaubt 🙂 !
Wenn ihr neugierig geworden seid, wie es bei uns weiter geht und wie unser Alltag so aussieht, dann folgt uns auf Facebook und oder Instagram, wir würden uns sehr freuen!

Euer Xenia und Tim

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